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Levin Schücking auf einem Stahlstich von H. Weger; Quelle: Wikipedia

Levin Schücking (1814-1883) gilt als einer der engsten Freunde der Dichterin. Die Bekanntschaft wurzelt in der Verbindung zwischen seiner Mutter, Katharine Schücking, und Annette von Droste. Die Freundschaft gründet auf gemeinsamem Interesse für die Literatur und beruht auf Gegenseitigkeit: Schücking nutzt seine Kontakte für die Dichterin und wird wiederum von ihr protegiert. Mehr über Levin Schücking


Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

(…) Marggraf hat eine Sammlung politischer Lieder herausgegeben und meine „Warnung an die Weltverbesserer“ darin aufgenommen; so muß ich armes loyales Aristokratenblut da zwischen Herwegh, Hoffmann von Fallersleben et cet. paradieren. Freiligrath und Geibel sind aber auch darin, so gibt’s doch noch gute Gesellschaft. Der Redakteur des Feuilletons der Cölner Zeitung, Püttmann, trägt Elisen bey Gelegenheit der Übersendung einiges Honorars die Bitte vor, daß, da sie mich vielleicht… Weiterlesen »

Dergleichen kömmt ja alle Tage vor

(…) Nun zu der Gall; ob sie zu meiner Schwiegertochter paßt? Das könnte ganz wohl sein; schön und geistreich scheint sie wenigstens unwidersprechlich, und ich wäre sehr begierig, sie zu sehn; wo steckt sie denn jetzt? Nach Darmstadt denkt sie schwerlich so bald zurück zu kommen, da sie ihren Flügel verkauft hat. Es ist mir äußerst erfreulich, Levin, daß Sie in Ihrer jetzigen Verlassenheit einen geistigen Anhalt und Trost in ihr gefunden haben, und wenn es Gottes Wille ist, kann sie… Weiterlesen »

Sechs Wochen im Brunnen

(…) ich bin wirklich sechs Wochen lang wieder recht miserabel daran gewesen, habe mich halbtot gehustet, mitunter Fieber gehabt und sogar die Leute dahin erschreckt, daß sie einige Nächte bey mir gewacht haben. Unerwartet kam mir das freylich nicht, da ich wohl weiß, daß man einen kurzen Aufenthalt in besserem Klima immer schwer nachbezahlen muß, aber doch sehr unbequem. Jetzt ists um vieles besser, ich bin von Herzen wieder gesund, und der Husten läßt auch nach. Die Fatalität… Weiterlesen »

Wollte Gott, ich sähe so edel aus wie das Bild!

(…) Mein Konterfei ist und bleibt Dein eigen, mein lieb Herz, nur hängt die gute Elise so sehr daran, daß sie es nicht unkopiert abgeben will, und kann doch in diesem Augenblicke keinen Maler herbeyhexen. Die Wenning verändert sehr unter dem Kopieren und ist teuer dazu; es kann aber nicht fehlen, daß bald irgend ein vazierendes<fn>vazierend: dienstfrei sein, Vakanzen haben.</fn> Genie einrückt, und dann, lieber Levin, wissen Sie selbst wohl, daß mich darnach verlangt, mich,… Weiterlesen »

Adeles kranke Hände

(…) Von der armen Adele habe ich einen recht trüben Brief; sie ist noch in Bonn; Wolff, der ihr Übel immer am günstigsten beurtheilte und in einer Kur zu heben hoffte, hat jetzt leider diese Ansicht aufgegeben und schiebt sie von sich ab, wie die übrigen, dem Karlsbade zu. Ich fürchte mit ihr, daß an Heilung nicht zu denken ist, nur an Hinhalten, vielleicht Lindern, auf längere oder kürzere Zeit; es geht mir sehr nahe. Vielleicht kömmt sie auf einige Zeit nach Rüschhaus; Mama… Weiterlesen »

Die Bornstedt kömmt wieder!

(…) Denken Sie sich das Malheur: die Bornstedt kömmt wieder!! und ich möchte schreien wie Frau Kratzefoot im Reineke de Voß: „O waih, o waih, se is allerdinge do!“ Da ist sie zwar noch nicht, aber wir können sie jede Stunde erwarten, und ich glaube jetzt beynahe, daß sie schon lange im Klaren ist und nur gehofft hat, die desperaten Umstände durch eine vom Könige ersungene Pension noch heiratbar zu machen; Sie wissen, daß sie bey der Anwesenheit desselben sich in Neufchatel… Weiterlesen »

Wie sind Sie mit der Gall bekannt geworden?

(…) Jetzt habe ich Ihnen soviel vorgeklatscht, lieber Levin, daß mir kaum Raum zu viel Lieberem und Nötigerem bleibt. Vorerst: Wollen Sie nicht mal einen kleinen offnen Zettel an Elise einlegen? Einen Brief erwartet sie nicht, und wünscht ihn wohl kaum, da die Korrespondenz, wie Sie selbst fühlen, vorläufig noch etwas Peinliches haben würde, und sie durch meine Briefe viel ungenierter au courant<fn>au courant: auf dem Laufenden</fn> ihrer Lage bleibt, aber dieses wäre doch eine… Weiterlesen »

Augendienerei

(…) Ich wollte ein paar stille, gemütliche Stunden mit Elisen und Tante Ittchen zubringen, war im ordinärsten Kostüm, dabey noch verregnet und verpluddert – an der Treppe kömmt mir E. hastig entgegen, führt mich durch die Küche ins Kabinettchen, wo mir schon der französische Caquet vom Saale entgegen schallt, und bittet mich vom Himmel zur Erde nicht umzukehren, – Gott behüte! linksum kehrt Euch! – Tante Ittchen und Nanny Scheibler werden zur Hülfe gerufen, und ich fahre endlich in… Weiterlesen »

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