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Ich glaubte jeden Tag zu sterben

Es ist mir sehr drückend gewesen, Ihnen, liebes Kind, so lange nicht schreiben zu können; aber ich bin seit zwei Monaten sehr krank. Im März höchst elend, so daß ich jeden Tag zu sterben glaubte. Man hat mich hierher gebracht, um immer unter den Augen des Arztes zu sein, und jetzt ist es seit zehn Tagen bedeutend besser. Was mir fehlt? Ich habe es für Schwindsucht gehalten; es sollen aber nur innere Nervenkrämpfe sein, und jetzt scheint es auch so, da ich mich so plötzlich und rasch bessere, und bey weitem weder so kraftlos noch mager geworden bin, wie zwei Monate unausgesetzten Leidens ohne Nachtruhe und fast ohne Nahrung dies voraus setzen ließen. Noch am Tage vor der glücklichen WendungWeiterlesenIch glaubte jeden Tag zu sterben

Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

(…) Marggraf hat eine Sammlung politischer Lieder herausgegeben und meine „Warnung an die Weltverbesserer“ darin aufgenommen; so muß ich armes loyales Aristokratenblut da zwischen Herwegh, Hoffmann von Fallersleben et cet. paradieren. Freiligrath und Geibel sind aber auch darin, so gibt’s doch noch gute Gesellschaft. Der Redakteur des Feuilletons der Cölner Zeitung, Püttmann, trägt Elisen bey Gelegenheit der Übersendung einiges Honorars die Bitte vor, daß, da sie mich vielleicht persönlich kenne, sie doch suchen möge, mich zu seinen Gunsten dem „Morgenblatt“ abwendig zu machen, und zählt, um mich zu reizen, seine neuen berühmten Mitarbeiter her: Freiligrath, Geibel, Gutzkow, König, Marggraf etcet. Ich kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben; hätte ich nur die Abschrift für Cotta fertig! DochWeiterlesenIch kann jetzt wohl daran denken, ins Cölner Feuilleton zu schreiben

Daß man sich kein Paar Schuh kann anmessen lassen, ohne eine ganze Tracht Politik mit in den Kauf zu nehmen

(…) An Vergnügungen ist diesen Winter schwerlich zu denken, wenigstens für den Adel, von dem ein Teil bereits sich gegen alles dergleichen erklärt hat. Freilich gibt es noch junges Volk, was sich die Haare darüber aus dem Kopfe reißen möchte; indessen die Papas werden wohl dieses mal die Oberhand behalten. Deshalb bleib nur zu Hause, meine liebste Sophie, Du kömmst doch nicht zum Tanzen, zudem da hier jedermann mit dem Erz[bischof] verwandt oder sehr bekannt ist, unsre Herrenwelt selten zusammen, sondern bald der eine, bald der andere dort, und die noch nicht da waren, haben es größtenteils noch vor (…) Es ist eine wahre Adelswanderung und wird wohl ganz die Runde gehn. Du glaubst nicht, welchen Eindruck die neuesten BegebenheitenWeiterlesenDaß man sich kein Paar Schuh kann anmessen lassen, ohne eine ganze Tracht Politik mit in den Kauf zu nehmen

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