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Schlüters Schützlinge

(…) Bei Schlüters fand ich auch alles im herrschenden Stile; Thereschen, mit einer dicken Halsbinde, sah aus wie ein artiges Fahnenjünkerchen; mein lieber Professor, den ich übrigens sehr wohlaussehend und fast schön fand, klagte, daß seine Körperdürre sich auf den Geist geworfen habe und alle Welt ihn langweile, er selbst sich am Allermeisten.

Zum Glück war in seiner Unterhaltung nichts davon zu spüren, vielmehr zeigte er Interesse für Dinge, die ich längst bey Seite geschoben glaubte, z. B. seine Mineralien &c.; auch begönnert die gute treue Seele, die sich an jedem unerwarteten Geistesfunken ihrer Freunde so kindlich freut, wieder ein paar miserable Heckenpoeten – ein namenloses Fräulein, deren noch ungedruckte Gedichte wie Spülwasser schmecken, und einen gewißen Lappe – den Namen mit der Tat –, der sich Gottdank nur in einem kleinen Bändchen blamiert hat, wo unter andern die Ode des Horaz Integer vitae und eine des Anakreon in plattdeutscher Übersetzung vorkommen, – der Gipfel des monströs Lächerlichen! (…)

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