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Hartnäckiger Verleger

(…) Von Adelen habe ich Antwort, eine höchst unerwartete: mein buchhändlerischer Verehrer ist – ein Schlagschatten, ein Doppelgänger, kurz, Velhagen & Klasing, der sich vor drei Jahren hinter Adelen steckte, wie jetzt hinter Nanny Scheibler. (…) Ich glaube, Adele hat Recht; Cotta würde denken, daß entweder das eine oder das andre der Bücher bestimmt reüssieren werde, und deshalb vielleicht beide gut honorieren. Aber in diesem Falle kann ich kaum unter Jahresfrist auftreten,… Weiterlesen »

Zum Dichten gehört Schlechtwetter

(…) Meine Gedichte werden denn doch gegen Ostern erscheinen können. Bis vor kurzem habe ich wenig daran getan, aber seit es draußen kalt und kotig geworden ist, habe ich mich in meine Winterpoesie gehüllt; es ist doch sonderbar, daß zum Dichten eigentlich schlechtes Wetter gehört, ein neuer Beweis, daß nur die Sehnsucht poetisch ist und nicht der Besitz. Säß mein liebstes Kind mir noch gegenüber, ich würde wieder zwei Gedichte täglich machen; jetzt lasse ich es langsamer angehn,… Weiterlesen »

Verzeih die lange Brühe – ein Schriftstellerfehler

Geschrieben hast Du nun zwar nicht, jedoch denke ich mir Dich wieder zu Hause und in einer Stimmung, wo das Andenken Deiner Freunde anfängt in Dir wieder aufzuleben; Du hast jetzt allerdings eine schwere Stellung, die alle Deine Zeit und Kräfte in Anspruch nimmt, aber doch mindestens eine unbehinderte, was weniger für Dich als für diejenigen, denen jetzt alle Deine Pflichten gehören, so viel wert ist, daß man kaum wagen darf über das Schicksal zu murren, auf welchem ergreifenden und… Weiterlesen »

Nun tun alle die Mäuler auf

(…) In Münster hat sich bey der Rätin Rüdiger (einer sehr netten und anspruchslosen Frau und Tochter der bekannten Elise von Hohenhausen) ein kleiner Klub von angehenden Schriftstellern gebildet, die jeden Sonntag abends dort zusammenkommen, um zu deliberieren und einander zu kritisieren. Er besteht aus einer Tante der Rüdiger, Henriette von Hohenhausen (die ein Bändchen sehr hübscher Erzählungen geschrieben hat), der Bornstedt, Levin Schücking, Junkmann und meiner Wenigkeit, wenn… Weiterlesen »

Bitte um Einschätzung des Verlegers Hüffer

(…) Ich schicke Ihnen ein Stück Briefes, den ich von der Schopenhauer erhalten, mit der Bitte, mir doch sogleich Ihre Ansicht darüber zukommen zu lassen. Ich meinerseits glaube weder von Herrn Hüffer loskommen zu können und noch weniger, daß er für sein höfliches und freiwilliges Anerbieten eine solche Hintansetzung verdient; doch überlasse ich Alles Ihrem besseren Urteil. Hüten Sie sich aber, Sie arglosester und somit unvorsichtigster aller Menschen, diese Zeilen Herrn Hüffer etwa… Weiterlesen »

Wohl von keiner Person in meinem Leben bekam ich soviel Unangenehmes zu hören

(…) Aber nun sag mir, lieb Herz, wie lange denkst du denn in Bonn zu bleiben? Und überhaubt, wohin deinen Stab jetzt zu setzen? Nach Cassel kannst du jetzt schwerlich; die Brede ist zu nah bey Hinnenburg. Am Ende bleibst du den Winter in Bonn? Das wäre sehr vernünftig. Bonn ist höchst angenehm. Ich wette aber, du wirst dann noch gut mit Adele. Oder doch nicht, sie zieht ja ganz fort! Daran dachte ich nicht. Hör, Sophie, du hast ein Gedächtnis wie ein Sieb, sonst hättest du dich… Weiterlesen »

Der Brief aus Eppishausen

Eppishausen den 22ten OCTOBRE Hätte ich Ihnen früher schreiben können, theuerster meiner Freunde, ich hätte es gethan, — aber grade Ihnen kann ich nicht zu jeder Stunde schreiben, und Sie dürfen Sich Immerhin für Etwas halten, wenn ich sage, für Sie ist mir noch keine Stunde passend gewesen, — ich habe mich indessen mit allerley umher geschlagen, viel Ausflüge in die Gegend, viel Besuche aus dem Hause, und viele ins’s Haus, — abwechselnd den anmuthigen Gast und die erfreute… Weiterlesen »

Deine Unfähigkeit, persönliche Mühe für Freunde zu übernehmen

Ich bin krank, Billchen, deshalb soll ich gar nicht schreiben, nicht lesen; nun, das Verbot ist überflüssig, die Buchstaben schwimmen und rennen durcheinander wie Wassertierchen. Ich will versuchen, wie weit ich komme. (…) Von früherhin ließe sich allerdings manches sagen, und müßte sogar gesagt werden, aber für dieses Mal wird’s nicht gehen, mein Kopf läuft mit mir um. Nur so viel, ich war Dir böse und bin es nicht mehr, denn ich habe mich entschlossen, jenes, was mich kränkte,… Weiterlesen »

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