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Die Mäntel liegen in Düsseldorf

(…) Nun wegen Mamas und Mariens Mäntel. Die sind keineswegs hier, sondern liegen in Düsseldorf im Prinzen von Preußen, nahe beym Bahnhofe. Der Wirth hat sie zurückbehalten, weil er gedacht hat, Mama würde sich in Bonn aufhalten und sie am folgenden Tage mit der Eisenbahn nachfordern. Ich habe dem Kutscher sagen lassen, sobald er wieder nach Düsseldorf fahre, möge er sie doch mitbringen, habe aber zur Antwort bekommen, nach Düsseldorf komme er so selten, daß dies noch wohl ein paar Jahre währen könne. Was soll ich nun machen? Dem Wirthe den Auftrag geben, daß er sie nach Meersburg besorgt? Der wird aber keine Rücksicht auf die Kosten nehmen und die Geschichte mehr kosten, als die alten Mäntel werth sind. WernerWeiterlesenDie Mäntel liegen in Düsseldorf

Ich war genöthigt, den ganzen Rest der alten Auflage aufzukaufen

(…) Bitte, liebe Jenny, besorge doch, daß alles an den rechten Mann kömmt, und schicke mir doch die Berechnung, was Du im Weinberge und für den Garten für mich ausgelegt und durch den Verkauf des Weins noch nicht gedeckt ist, damit ich es das nächste Mal deiner Pension beylege, denn leider kann ich Dir mit Mama kein Geld schicken, da ich den armen Werner, dem es schon so schwer wird, die nöthige Summe für Mama aufzubringen, mich jetzt unmöglich entschließen kann zu mahnen. Wäre ich mitgereißt, dann wär‘ es ein Anderes, dann hätte er mir natürlich Geld geben müssen. Sollte Dir übrigens Mama das Geld vorschießen und du es ihr im Herbste aus dem Ertrage des Weines wieder abzahlen können,WeiterlesenIch war genöthigt, den ganzen Rest der alten Auflage aufzukaufen

Völkerfreyheit? Preßfreyheit? Bis zum Ekel gehört!

(…) Schückingen muß ich auch jetzt schreiben, ich bin ihm auf zwey Briefe Antwort schuldig. Der letzte hat mich auch nicht eben gefreut, so freundlich er war, Fürs Erste schickt er mir seine Gedichte, worin er als entschiedener Demagog auftritt. Völkerfreyheit! Preßfreyheit! Alle die bis zum Ekel gehörten Themas der neueren Schreyer. Vorn – in eine Abtheilung „Liebesgedichte“, eingeleitet durch eEins an seine Louise, worin er ihr als der ächten königlichen Isolde, vor deren Schein Alles verbleicht, diesen Abschnitt gleichsam widmet, und dann pele, mele[1]pêle-mêle: buntgemischt, was er je an Damen geschrieben. Jedes Gedicht bringt ein paar Groschen mehr. Ich suchte aus Neugierde nach einem an die Bornstedt, konnte es aber nicht errathen – dagegen sind einige mir bekannte ausgelassen.WeiterlesenVölkerfreyheit? Preßfreyheit? Bis zum Ekel gehört!

Schücking scheint Heimweh zu haben

(…) Von Schücking habe ich kürzlich Briefe, er wohnt jetzt in Cöln, redigiert das Feuilleton der Cölner Zeitung und das Rheinische Jahrbuch und bekömmt für ersteres vom DuMont Schauberg 1000 Reichstaler, für letzteres auch einige hundert Taler Gehalt. Seine Aufsätze werden ihm extra sehr gut bezahlt, so daß er sich (ausgenommen, daß der Name Cotta brillanter klingt als DuMont) eigentlich jetzt reichlich so gut steht als in Augsburg; doch ist seine Frau sehr ungern von dort, wo ein sehr angenehmer Kreis von Literaten bestand, der in Cöln gänzlich fehlt, fort gegangen. Es scheint, Schücking habe das Heimweh bekommen, er selbst spricht sich nicht klar darüber aus, aber aus einem Briefe Luisens scheint es hervor zu gehn. Er ist den ganzenWeiterlesenSchücking scheint Heimweh zu haben

Schücking führt ein Leben en grand seigneur

(…) ich habe doch einen Brief vom 2ten Oktober zu beantworten, wo mir Schücking die „neue Wendung seines Schicksals“ ankündigt, und sich so hin und her dreht, daß ich denken soll, er habe erst jetzt, auf Dumonts Antrag, Cottas Dienst verlassen, während dies doch ganz gewiß schon im Frühling der Fall, und sein ganzer Aufenthalt in Bonn bloß auf die Bewerbung um Püttmanns Stelle berechnet war. Ob gegenseitige Unzufriedenheit im Spiele war, weiß ich nicht, Schücking ist seiner Stellung aber offenbar völlig überdrüssig gewesen – er ist wieder so eilig und läßt Luisen seinen Brief beenden, und sie schreibt mit einiger Bitterkeit: „Der Abschied von Augsburg und unsern dortigen Freunden thut uns beiden schwer leid! einen so angenehmen Zirkel, eineWeiterlesenSchücking führt ein Leben en grand seigneur

Ich würde es eine fehlerhafte Schülerarbeit nennen …

Was soll ich Ihnen von Sch[ücking]s eigner Lage sagen? Er nimmt sie von der besten Seite, ist vergnügt wie ein König und baut ein Luftschloß ums andre, wobey er seinen zukünftigen Erwerb durch dramatische Arbeiten hoch anschlägt. Cottan hat er noch nicht mit Augen gesehn, ist auch nicht auf Ostern von ihm engagiert, sondern dies wieder auf Michaelis hinausgeschoben, wo er dann sicher auf eine feste Anstellung mit 1500 Gulden rechnet, und bis dahin seine Arbeiten an der „Allgemeinen“ sehr gut bezahlt erhält. Mich macht dies Aufschieben besorgt, und sein Ruhm? es ist kurios damit. Er selbst zitiert mir ein Journal nach dem andern, deutsche und französische, wo ich die brillantesten Sachen über ihn nachlesen soll (eins, im Literaturblatt desWeiterlesenIch würde es eine fehlerhafte Schülerarbeit nennen …

Ich darf nicht sehr lange in einem Stück diktieren

(…) 1. Daß Ihr mich nicht haben wollt, ist freylich schimpferlich, aber nicht zu ändern. Ich bleibe also bis Sonntag (…) 2. Werner ist mit Markus‘ Herüberkunft ganz zufrieden und ladet ihn hiermit herzlich ein.3. Ich selbst aber bin etwas zweifelhaft, und kömmt es darauf an, ob Markus noch Ferien hat und sein Hiersein als einen Besuch rechnet oder ob ich ihn Tag für Tag bezahlen muß. Mein Kranksein hat mich nämlich gehindert, die Korrektur der Gedichte zu vollenden, und jetzt habe ich seit zwei Tagen etwas Husten und ziemliches Halsweh, so daß ich nicht sehr lange in einem Stück diktieren darf; kömmt Markus nur zum Besuch, so werden wir wahrscheinlich doch noch vieles zustande bringen, was mir nachher vonWeiterlesenIch darf nicht sehr lange in einem Stück diktieren

Ich könnte es nicht überleben, sie zu verlieren

(…) Mit Werner habe ich wegen der Zinsen gesprochen, und er will dir das Geld schicken, sobald er nur irgend kann, es liegt ihm selbst schwer auf dem Herzen, und du kannst nur sicher auf den ersten Holzverkauf oder dergleichen rechnen. Ich will ihn dann auch sicher noch daran erinnern. (…) Was die Familienpräbende anbelangt, die Mama stiften wollte, so hat sie diesen Plan völlig aufgegeben, da sie sich nicht entschließen kann, künftigen Nachkommen, die sie nicht kennt, zuliebe einen von denen auszuschließen, die sie kennt und besorgt dafür ist, sie hat von selbst mit mir darüber gesprochen, und so wird wohl alles werden, wie ich Dir im vorletzten Brief schrieb, obwohl sie nicht Lust hat, etwas Schriftliches darüber zuWeiterlesenIch könnte es nicht überleben, sie zu verlieren

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